Politik und die jungen Leute

Das scheint völlig inkomatibel. Meine jüngste ist 20. Sie erklärt mir, das ich mir nicht einbilden soll, dass sich junge Leute für Politik interessieren.Sie hätten weder Zeit noch Lust für sowas. Ich soll mich da mal nicht als Maßstab nehmen, selbst in meiner Genereation würde sich kaum jemand für sowas interessieren.

Sie sei da was anderes, Engelbert und meine Wenigkeit hätten da erzält, egal, ob die Kinder das hätten hören wollen oder nicht. Und nicht jeder hätte so einen Opa bzw. Papa/Mama.

Das mag wohl sein. Aber ich kann nicht nachvollziehen, wie jemand ernsthaft behaupten kann, er habe von der ganzen Politik mitsamt Entwicklung nichts mitbekommen können. Er hätte sich nicht interessiert und ausserdem mit Hartz IV und Arbeit genug zu tun.

Ich möchte jetzt mal eines klarstellen. Exakt diesen Scheiß hab ich mit von so derart vielen Senioren angehört, als ich eine Jugendliche war und die Kirchenzeitung rundgebracht hab. Als ich gefragt hab, warum habt Ihr nichts gegen die Juden-Entführungen gemacht. Man habe arbeiten müssen und keine Zeit gahabt, man habe es nicht gewusst, LaberLaberSülz!!!!

Leck mich am Bein!

Man kann die aktuelle Entwicklung mitbekommen, man kann dagegen Widerstand leisten und nur, weil man zu faul war sich zu informieren, ist man keinesfalls unschuldig!

An den kommenden Verbrechen sind diese jungen Leute schuldig! Durch Unterlassung!

Über osthollandia

Ich bin die Tochter von Engelbert.
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3 Antworten zu Politik und die jungen Leute

  1. derwaldgaenger schreibt:

    Ein Problem ist, glaube ich, dass immer wieder suggeriert wird, Politik habe unglaublich viel mit „Erfahrung“, „Wissen“, „Kompetenz“ und „Intelligenz“ zu tun. Es entsteht der Eindruck „Unsere Politiker sind unglaublich intelligent, und wenn du nicht verstehst warum sie etwas tun, dann bist du zu blöd“.

    Ich habe beruflich viel mit (Schul-) Kindern zu tun, und ich erlebe die als durchaus aufgeweckt und politisch interessiert. In Gesprächen bemerke ich aber immer wieder diese Unsicherheit, ganz typisch sind so Aussagen wie „Die Merkel weiß bestimmt was sie tut, sonst wäre sich ja nicht Bundeskanzlerin, oder?“, „Ich glaube die SPD macht das schon richtig, sonst würden sie ja nicht so viele wählen“.

    Es ist ein langer Prozess, zu erkennen, dass unsere Politiker ‚auch nur mit Wasser kochen‘ und nicht unfehlbare Götter sind, teilweise sogar sehr fragwürdig qualifiziert sind (Theaterwissenschaftlerin Roth usw.).

    Dazu kommt noch, dass unser Schulsystem fest in linksliberaler Hand ist, kritisches Denken im Sinne von kritischem Hinterfragen des linksliberalen Konsens ist überhaupt nicht gern gesehen. „Beutelsbacher Konsens“ haben die meisten Politiklehrer zwar im Studium hundert Mal gehört, aber nicht einmal verstanden.

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  2. Dreamon schreibt:

    Ich kenne sehr viele junge Leute, die sich für Politik interessieren, aber es sind definitiv zu wenig.. Ich denke, das Problem bei Jugendlichen und Politik ist vor allem, dass die meisten davon nichts verstehen. Sie hören eine Menge komplizierter Begriffe, die sie nicht verstehen von Leuten, die langweilig aussehen und es nicht gut erklären. Heranwachsende müssen erst begreifen, warum das alles so wichtig ist. Es gibt mittlerweile sehr viele gute, junge Kabarettisten, die sich kritisch mit dem Weltgeschehen, Politik und Gesellschaft beschäftigen und so führe ich junge Leute gerne an solche Themen heran. Oder durch Poetry Slam, ebenfalls sehr beliebt bei Jugendlichen. 🙂

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