Hoffentlich komme ich mit dem Alphabet aus, die Probleme mit diesem Buch sind so viele.
Vorweg – das, was man uns heute als den perfekt erhaltenen und ganz genau so von Gott offenbartem Buch Koran vorsetzt stammt aus dem Jahr 1924. Das ist gerade mal 100 Jahre alt. Das ist der Versuch der Kanonisierung durch die al-Azhar Universität in Kairo, die Ausgabe heißt Hafs Koran und ist die Standard-Ausgabe für 97% aller Muslime weltweit. Für 3% nicht, die haben weiter andere Ausgaben.
Man hat vor 100 Jahren versucht, alle anderen Ausgaben einzusammeln und weltweit wirklich nur noch eine Einheitsausgabe zu haben, weil das wichtig ist, wenn man behauptet, das perfekt erhaltene Wort Gottes herauszugeben, da hätte es schon etwas, wenn es das nur in einer Ausgabe gäbe.
Ganz besonders dann, wenn man behauptet, der Koran wäre in allen Ausgaben immer exakt gleich und nicht ein Buchstabe würde abweichen.
Bis in die 2000er Jahre sind die Muslime auch mit der Behauptung durchgekommen, aber inzwischen gibt es sowas wie Internet.
Vor 7 Jahren tauchte dann eine Dame namens Hatun Tash auf, stellte sich auf Speakers Corner und zeigte da 36 Korane, alle unterschiedlich.
Bisher wurden übrigens mehr als 90.000 Abweichungen gefunden und auch noch mehr Koran Ausgaben.
Jetzt werden viel Moslems kommen und behaupten, das hätten wir gar schröcklichen Kreuzfahrer uns nur ausgedacht, aber ach…
Yasir Qadhi ist der derzeit führende muslimische Koran-Wissenschaftler. Seine 1. Aussage ist ja, wir wissen das, aber wir reden nicht darüber. Wenn überhaupt, reden wir da mit fortgeschrittenen Schülern drüber, aber nur, wenn die unseren Kurs gegen teuer Geld besuchen.
Mit anderen Worten, die anderen Koran-Ausgaben sind ganz genauso wahr oder unwahr, wie der Hafs Koran, der auch aus nichts anderem besteht, wie einem wildem Mix aus allem.
Das kann man natürlich so machen und die Idee der Kanonisierung ist absolut nicht falsch, nur dann darf ich nicht behaupten, über ein 1.400 Jahre altes Buch zu verfügen, bei dem sich niemals auch nur ein Buchstabe geändert habe.
Die Unveränderlichkeit als Beweis der Göttlichkeit wäre dann damit offiziell beerdigt.