Die bittere Wahrheit über den arabischen Judenhass und wie man die anti-israelische Stimmung modelliert
Autor: RICHARD HANANIA
Artikel abrufbar: https://www.richardhanania.com/p/israel-must-crush-palestinian-hopes
Übersetzung: osthollandia
Es wird erklärt, das im allgemeinen die These vertreten wird, je mehr zivile Opfer Israel in Gaza und der Westbank produziert, desto eher würden diese sich radikalisieren und damit zu Terroristen werden. Israel würde sich die eigenen Terroristen züchten. (Lineares Modell)
Eine weitere These vertritt den Standpunkt, dass die Moslems / Palästinenser sich so oder so radikalisieren und zu Terroristen würden, entweder weil dies eine religöse Vorschrift ist und / oder die Moslems / Palästinenser sich nicht von der Vergangenheit lösen wollen. In diesen Thesen spielt es keine große Rolle, was Israel tut oder unterlässt. (Logarithmisches Modell)
Schließlich erklärt der Autor seine eigene These, die er das Modell „Hoffnung verlieren“ nennt. Zunächst hassen die Palästinenser / Moslems die Israelis und zeigen dies mit Wut. Sie glauben, sie hätten genügend Einfluss auf ihre Situation und könnten diese in ihrem Sinne positiv Verändern. Diese positive Veränderung kann Jahre oder Jahrzehnte auf sich warten lassen, und kurzfristig freuen sich die Palästinenser über unmittelbare Siege, wie den Angriff vom 7. Oktober. Je mehr Israel deutlich macht, dass die Palästinenser ihre Ziele niemals erreichen werden, desto weniger Probleme wird Israel mit ihnen haben. Abgesehen von dem unmittelbaren Nutzen, der sich aus der Ausschaltung von Terroristen und der Verhinderung von Anschlägen ergibt, werden durch jeden getöteten Terroristen weniger neue geschaffen, solange klar ist, dass man bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen, um die Bedrohung zu neutralisieren.
Diese Thesen werden in der Regel implizit von Menschen vertreten, die den israelisch-palästinensischen Konflikt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Der Author hofft, er kann die Debatte voranbringen, wenn er sie explizit macht und prüft, welche Modelle mehr oder weniger mit den Erkenntnissen über die Reaktion der Palästinenser auf Ereignisse und die Erfahrungen in anderen Konflikten in der Welt übereinstimmen.
Keines dieser Modelle bzw. Thesen erfasst die gesamte Realität, und jedes kann zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr oder weniger zutreffend sein. Bis zu einem bestimmten Punkt könnte eine logarithmische Beziehung bestehen, dann tritt der Effekt „Hoffnung verlieren“ ein. Alternativ ist es zumindest theoretisch möglich, dass man mit dem Effekt „Hoffnung verlieren“ beginnt, dann aber mit dem Verlauf der x-Achse eine lineare oder logarithmische Dynamik erhält, da die Menschen an den Rand gedrängt werden. Es ist auch möglich, dass vor 1948 das lineare Modell richtig war, aber sobald die Palästinenser von ihrem Land vertrieben wurden, war das Ausmaß des Hasses festgelegt und eines der beiden anderen Modelle wurde zu einer besseren Möglichkeit, den Konflikt zu verstehen. Oder setzen Sie das Datum auf 1967 oder einen anderen Zeitpunkt, den Sie wünschen. Sie können natürlich auch die Linien nach Belieben nach oben oder unten verschieben oder ihre Form anpassen. Es geht nicht darum, dass irgendeines dieser Modelle die Welt perfekt erklärt oder universelle Gesetze der Politik darstellt, sondern dass sie nützliche Heuristiken sind, wenn man darüber nachdenkt, welchen Weg Israel einschlagen sollte.
Der Autor glaubt, dass ab 2023 das lineare Modell der Unterdrückung einfach ein schlechterer Rahmen für das Verständnis der Welt ist als die beiden anderen Modelle. Wenn Israel den Krieg in Gaza führt, sollte es sich keine Sorgen darüber machen, „mehr Terroristen zu schaffen“ oder etwas Ähnliches, denn die Zunahme des palästinensischen Hasses wird entweder gering sein oder sogar abnehmen, wenn ihre Hoffnungen und Träume zerschlagen werden. Wie ich weiter unten erläutern werde, ist das Modell „Hoffnung verlieren“ nicht nur unter bestimmten Bedingungen unbestreitbar richtig, sondern Israel muss auch auf diese Bedingungen hinarbeiten, wenn es sein Problem mit dem Gazastreifen und den Palästinensern im Allgemeinen jemals lösen will.
Palästinenser sind voll von Antisemitismus
In seinen Memoiren schreibt Jared Kushner, dass Trump, als er beschloss, die amerikanische Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, vom Außenministerium darüber informiert wurde, dass die Zustimmung zu den USA im Gazastreifen daraufhin auf 6 % gesunken war. Als er nachfragte, wie hoch die Zustimmung zu den USA vor dem Umzug gewesen sei, sagte man ihm, sie habe 9 % betragen. Diese Geschichte zeigt, dass die antiamerikanische Stimmung unter den Palästinensern eine Art Höchststand erreicht hat, und obwohl man dafür plädieren könnte, zu versuchen, die Dinge zu verbessern, scheint es nicht so, als ob sie noch viel schlimmer werden könnten. Die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem wurde seinerzeit als ziemlich aufrührerisch empfunden, aber die Auswirkungen auf die Haltung gegenüber den USA waren vernachlässigbar. Eine neuere Umfrage zeigt, dass Israel und die USA bei den Palästinensern auf eine Zustimmung von 0 % kommen.
Wenn es einen Konflikt in der Welt gibt, bei dem eine Gruppe eine andere auf einem theoretisch maximalen Niveau hasst, dann ist es dieser.
Die Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland scheinen die Juden viel mehr zu hassen als etwa Russen und Ukrainer einander oder Amerikaner ihre ausländischen Feinde hassen. Eine nach Beginn des aktuellen Krieges durchgeführte Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Palästinenser die Ereignisse des 7. Oktobers unterstützt. Es ist schwer vorstellbar, dass die Russen zufällig gefangene ukrainische Frauen auf der Straße vorführen, die geschlagen wurden und bewusstlos sind, und dass normale Bürger auf diese Opfer zugehen und sie anspucken. Wir sollten nicht die Hitler-Karte ausspielen, aber der Author stimmt dem Historiker Andrew Roberts zu, dass eine sorgfältige Untersuchung der Nazi-Propaganda viel weniger Judenhass erkennen lässt als das, was man regelmäßig von Hamas-Sprechern hört. Hitlers berühmte Rede, in der er „die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ vorhersagte, bleibt in Erinnerung, weil er sich selten so explizit äußerte, und selbst das war bedingt und eher als Vorhersage denn als Drohung formuliert. In der Zwischenzeit verspricht die Hamas in ihrer Charta sprechende Steine und Bäume, die den Muslimen sagen, wo die Juden sind, damit sie sie töten können, und ihre Mitglieder bekräftigen regelmäßig dieselbe Botschaft.
Der Vergleich mit den Nazis allein reicht natürlich nicht aus, um eine Debatte zu beenden. Auch wenn es politisch unkorrekt ist, könnte man darauf hinweisen, dass der systematische Massenmord an den Juden erst nach Beginn des Zweiten Weltkriegs begann, was zeigt, dass die Art und Weise, wie sich die Nazi-Ideologie manifestierte, von politischen Überlegungen und psychologischen Dynamiken abhing, die auf reale Ereignisse in der Welt reagierten. Dasselbe gilt sicherlich auch für die Hamas und jede andere extremistische Bewegung. Allerdings ist sich der Author nicht sicher, ob diese Überlegung denjenigen hilft, die einen Kompromiss zwischen Israel und den Palästinensern fordern. Selbst wenn Israel einen überwältigenden militärischen Vorteil gegenüber den Palästinensern hat und bestimmen kann, was in die von ihnen kontrollierte Enklave hinein- und hinausgeht, unterdrückt die Hamas ihre völkermörderischen Absichten nicht. Man könnte auch argumentieren, dass die Hamas und andere Militante milder werden würden, wenn sie mehr Macht gegenüber den Juden hätten, aber das ist kein Experiment, zu dem der Author Israel ermutigen würde.
Das Middle East Research Institute (MEMRI) veröffentlicht Videos aus dem arabischen Fernsehen, und es lohnt sich, diese anzusehen, um einen Einblick in die politische Kultur der Region zu bekommen. Einige der interessantesten Clips stammen aus einer palästinensischen Kindersendung namens „Pioneers of Tomorrow“, die von 2007 bis 2009 lief und in der eine Micky-Maus-ähnliche Figur namens Farfour auftrat, die Kindern die Vorzüge des Märtyrertums näher brachte. Kleine Kinder riefen an und erzählten, wie sehr sie sich darauf freuten, ihr Leben für die palästinensische Sache zu opfern. Ausschnitte aus der Sendung wurden im Text verlinkt.
Abgesehen von Umfragen, einzelnen Vorfällen und kulturellen Produktionen scheint die gesamte Gesellschaft des Gazastreifens auf den Widerstand gegen Israel und die Erreichung politischer Ziele ausgerichtet zu sein. Beobachter haben darauf hingewiesen, dass die Hamas 2006 an die Macht kam und seitdem keine Wahlen abgehalten hat, aber es scheint keinen Druck aus der palästinensischen Gesellschaft gegeben zu haben, sich in Bezug auf Israel zu mäßigen oder gar Forderungen nach Unabhängigkeit zu stellen, und Umfragen zeigen, dass die öffentliche Meinung in Gaza weiterhin kompromisslos und militant ist. Auch wenn die Hamas seit ihrem Wahlsieg 2006 etwas an Popularität verloren hat, gibt es kaum Anzeichen dafür, dass die Palästinenser sie für zu extrem halten, und die Zustimmungsraten von Gruppen, die noch radikaler sind, sind sogar höher. Diktatoren werden ständig von der öffentlichen Meinung unter Druck gesetzt, und im Falle der palästinensischen Führer und ihrer Haltung gegenüber Israel geht dieser Druck immer in Richtung einer aggressiveren Haltung und nie in Richtung von Maßnahmen, die das Leben der Menschen verbessern.
Ein Grund, warum wir so oft eine Regression zum Mittelwert beobachten, ist, dass die Werte theoretische Maxima und Minima erreichen. Ein Mensch mit einem IQ von 160 musste sehr viel Glück haben, was die genetischen Voraussetzungen und das Umfeld betrifft, in dem er aufgewachsen ist, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein anderes Individuum so viel Glück hat, ist gering. Der gegenwärtige palästinensische Antisemitismus ist deshalb so extrem, weil er eine Kombination von Faktoren erfordert, die alle in dieselbe Richtung drängen. Dazu gehören die Geschichte der Region, aber auch die Tatsache, dass es bei dem Streit um Land geht, das als heilig gilt, sowie muslimische Vorstellungen vom Märtyrertod und von Juden. Die Tatsache, dass arabische Christen von ihrem Land vertrieben wurden und, von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen, nicht zu Terroristen wurden, zeigt den religiösen Charakter der palästinensischen Grolls. Die Israelis können weder die Vergangenheit noch die Religion der Palästinenser noch die Beschaffenheit des Landes, um das die beiden Seiten kämpfen, ändern.
In Anbetracht all dessen ist es fraglich, ob eine weitere Unterdrückung seitens der Israelis die Lage noch viel schlimmer machen kann. Die Palästinenser lehnen im Großen und Ganzen das Existenzrecht Israels ab, leugnen den Holocaust und feiern das Abschlachten unschuldiger jüdischer Zivilisten. Auf welche Weise könnten die Dinge noch schlimmer werden? Vielleicht werden die Palästinenser, anstatt den Holocaust zu leugnen, anfangen zu glauben, dass Juden während des Zweiten Weltkriegs Millionen von Deutschen ermordet haben? Bereits jetzt unterstützen 75 % der Palästinenser den 7. Oktober, bei dem israelische Zivilisten zu Tode gefoltert wurden. Wenn diese Zahl auf 82 % ansteigt, wird das einen großen Unterschied in Bezug auf die Sicherheit Israels machen? Der Author hat gelesen, dass die Palästinenser bestreiten, dass bei der Operation absichtlich Zivilisten getötet wurden, aber das hilft den Befürwortern des linearen Modells der Anti-Israel-Stimmung nicht weiter, da es davon ausgeht, dass die öffentliche Meinung von der Realität abgekoppelt ist und von der Hamas oder anderen Kämpfern nach Belieben manipuliert werden kann. Wenn die Palästinenser den Zustand der Welt nicht richtig wahrnehmen können, ist es schwer vorstellbar, dass ein humaneres Verhalten Israels gegenüber seinem Gegner zu einer guten Öffentlichkeitsarbeit führen kann.
Die Irrationalität der antiisraelischen Stimmung
Abgesehen von der Wahrscheinlichkeit, dass die Palästinenser ihr Maximum an Antisemitismus erreicht haben, ist die Tatsache, dass die antiisraelische Stimmung so irrational ist, ein weiterer Grund, warum das lineare Modell höchstwahrscheinlich nicht richtig ist. Dies gilt unabhängig davon, ob wir über die internationale Gemeinschaft oder die Palästinenser selbst sprechen.
Das lineare Modell geht davon aus, dass Israel etwas tun könnte, um den Hass der Palästinenser zu besänftigen. Dabei wird jedoch übersehen, dass die Palästinenser im historischen Vergleich erschreckend gut von einem Feind behandelt wurden, gegen den sie ständig kämpfen. Vor dem jüngsten Krieg hatte Israel in den letzten 30 Jahren weniger als 5.000 Palästinenser getötet. Sogar im aktuellen Konflikt hat es sich mehr Mühe gegeben, Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden, als es muslimische Regierungen in den meisten anderen Konflikten tun, obwohl sie stärker bedroht sind, als sie es normalerweise sind. Wenn Zurückhaltung die Palästinenser weniger wütend machen könnte, muss man sich fragen, warum das bisher nicht funktioniert hat und warum die Araber andere Regierungen in der Region, einschließlich der Hamas und der PA, nicht annähernd so sehr hassen.
In der Zwischenzeit wurden im syrischen Bürgerkrieg mehr als eine halbe Million Menschen getötet, Hunderttausende Iraker und Kuwaitis wurden in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren von Saddam Hussein abgeschlachtet, und vielleicht eine Million oder mehr Muslime wurden in Xinjiang verhaftet und inhaftiert. Nichts davon löst auch nur annähernd so viel Empörung aus wie das, was Israel getan hat, sei es auf der arabischen Straße oder bei der UNO.
Denken Sie daran, dass Israel nach dem 7. Oktober etwas tun musste. Diejenigen, die für ein weniger aggressives Vorgehen plädieren, sind der Meinung, dass es in Bezug auf den zunehmenden Hass einen bedeutenden Unterschied zwischen der Tötung von, sagen wir, 500 Palästinensern und der Tötung von Zehntausenden oder der Vertreibung von 100.000 Menschen aus ihren Häusern und der Vertreibung von einer Million gibt. Doch nichts an der bisherigen Geschichte des Konflikts lässt den Author glauben, dass dies der Fall sein könnte. Die Idee eines jüdischen Staates ist für die Palästinenser aus religiösen und historischen Gründen zutiefst beleidigend. Jede weitere Tat, die Israel begeht, streut Salz in die Wunde, aber irgendwann muss eine Grenze erreicht sein, über die hinaus es keinen Sinn mehr hat, sich zurückzuhalten. Dem Author scheint, dass wir diesen Punkt längst überschritten haben, nicht weil Israel aus historischer Sicht besonders schlimm war, sondern weil die palästinensische Gesellschaft besonders hasserfüllt ist.
Das Gleiche gilt für die Haltung der internationalen Gemeinschaft. Stellen Sie sich vor, Sie leben in einer Stadt, in der die Polizei Sie ständig wegen Überschreitens der Straße verhaftet und versucht, Sie zu einer langen Gefängnisstrafe zu verurteilen. Gleichzeitig ignoriert sie die Verbrechen von Mördern und Vergewaltigern. Es wäre irrational zu denken: „Wenn ich nur aufhören würde, bei Rot über die Straße zu gehen, würden sie mich in Ruhe lassen.“ Es ist klar, dass die Polizisten es auf dich abgesehen haben und das Überqueren der Straße nur ein Vorwand ist.
Von 2015 bis 2022 nahm die UN-Generalversammlung 140 Mal Resolutionen zu Israel an, aber nur 68 Mal zu Ländern der übrigen Welt zusammengenommen. In ähnlicher Weise hat der UN-Menschenrechtsrat seit seiner Gründung im Jahr 2006 bis 2022 99 Resolutionen gegen Israel verabschiedet, aber nur 61 gegen Syrien, Iran, Russland und Venezuela zusammen.
Es ist schwierig, dies zu verstehen, wenn man auf das israelische Verhalten verweist. Bei der UNO treffen verschiedene Vorurteile aufeinander. Am offensichtlichsten ist die muslimische Welt, die sich auf die Seite ihrer Glaubensgenossen stellt. Kombiniert man dies mit der Abneigung der Linken und der Dritten Welt gegen Gesellschaften, die als mächtig und erfolgreich angesehen werden, sowie mit dem altmodischen Antisemitismus, so erhält man eine internationale Gemeinschaft, die sich mehr um die Sünden Israels kümmert als um die aller anderen Länder zusammen.
In einem Artikel von „Tablet“ aus dem Jahr 2014 schreibt ein ehemaliger AP-Reporter, dass die Organisation zu seiner Zeit 40 Mitarbeiter hatte, die sich mit Israel und Palästina beschäftigten – mehr als in Russland, China, Indien und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara zusammen. Die von Israel begangenen Sünden werden unaufhörlich angeprangert, während die Sünden der anderen, einschließlich der Palästinenser selbst, ignoriert werden. Er macht dafür den westlichen Antisemitismus verantwortlich, obwohl der Author eher glaubt, dass es sich um eine anti-weiße oder anti-westliche Voreingenommenheit handelt, und dass Israelis noch feindseliger behandelt würden, wenn sie Norweger wären.
Der Author denkt, selbst die Kritiker Israels würden zugeben, dass der Hass auf dieses Land im Vergleich zu dem, was es getan hat, unverhältnismäßig groß ist, wenn man es mit einem Großteil der übrigen Welt vergleicht. Aber sie scheinen nicht zu begreifen, was dies für ihre Theorien darüber bedeutet, was die Israelis tun können, damit die Palästinenser und ihre Kritiker im Ausland sie weniger hassen. Es ist unwahrscheinlich, dass ein irrationaler Hass, der auf Identität und historischem Unmut beruht, durch Zugeständnisse besänftigt werden kann.
Andere Konflikte unterstützen das „Hoffnung verlieren“ Modell
Der Author hat bisher die These vertreten, dass der palästinensische Hass auf Israelis nahezu ausgereizt und zudem irrational ist, so dass eine Zunahme der Unterdrückung diesen Hass wohl kaum noch verstärken wird. Aber er denkt, es gibt auch ein Argument dafür, dass es die israelische Verwundbarkeit ist, die den Hass hervorruft, was mit dem „Hoffnung verlieren“ Modell übereinstimmt.
Die gedämpfte Reaktion auf den chinesischen Krieg gegen die Uiguren ist hier aufschlussreich. Genaue Schätzungen sind unmöglich, aber vielleicht haben die chinesischen Behörden seit 2017 1 oder 2 Millionen Muslime eingesperrt. Seit dem Jahr des harten Durchgreifens ist die Geburtenrate in Xinjiang drastisch gesunken, was das Ergebnis eines gezielten Programms zur Säkularisierung und Bevölkerungskontrolle zu sein scheint.
Man sollte meinen, dass dies in der muslimischen Welt für Empörung sorgen würde. Doch die meisten haben geschwiegen, und der UN-Menschenrechtsrat hat im vergangenen Jahr beschlossen, das Thema nicht einmal zu diskutieren. Anders als im Fall von Saddam Hussein handelt es sich hier nicht um einen Fall von Gewalt zwischen Muslimen. Vielmehr handelt es sich um Gewalt von Ungläubigen gegen Muslime, und man könnte meinen, die islamische Welt sei daran besonders interessiert.
Der Author glaubt, das Problem ist, dass es keinen Spaß macht, sich für eine Sache einzusetzen, die hoffnungslos ist. Wenn Uiguren anfangen, Steine auf chinesische Panzer zu werfen oder was auch immer, werden sie brutal niedergeschlagen. Die Leute reden von der Romantik der verlorenen Sache, aber dafür braucht man wenigstens ein Publikum, vor dem man auftreten kann. Die Uiguren leiden im Stillen, und der muslimischen Welt ist das weitgehend egal, weil die ganze Sache zu deprimierend ist, um darüber nachzudenken. Er billigt die chinesische Behandlung der Uiguren nicht so, wie er den totalen Krieg Israels gegen den Gazastreifen befürwortet, denn die Bedrohung ist in keiner Weise vergleichbar. Aber man kann nicht leugnen, dass es funktioniert hat, und der muslimische Terrorismus in China ist auf Null gesunken.
Im Gegensatz dazu können Sie im Kampf gegen Israel nicht nur Steine auf Panzer werfen und in der Regel überleben, sondern sogar Raketen auf ihre Städte abfeuern, ohne von der Landkarte getilgt zu werden. Man kann versuchen, Ereignisse wie den 7. Oktober herbeizuführen, und vielleicht sogar seinen Sieg feiern, wenn der Feind zu zimperlich ist, Moscheen, Krankenhäuser und Schulen zu bombardieren. Die Palästinenser können hoffen, dass es irgendwann ein politisches Ergebnis zu ihren Gunsten geben wird, Jahrzehnte später, wenn die arabische Bevölkerung weiter wächst, die internationale Gemeinschaft Israel gegenüber noch feindseliger wird und die Entwicklungen in der Drohnen- und Raketentechnologie das Leben in Israel so unerträglich machen, dass die Investitionen zurückgehen, die Wirtschaft zu stagnieren beginnt und viele Bürger das Land aufgrund einer Kombination aus Sicherheits- und wirtschaftlichen Bedenken verlassen.
Neben dem traurigen Fall der Uiguren zeigt auch der Wandel der arabischen Haltung gegenüber Assad seit 2011, wie Schwäche Hass schüren kann. Zu Beginn des syrischen Bürgerkriegs bewaffneten die Länder der Region die Aufständischen, die gegen die Regierung kämpften. Die gesamte arabische Welt behandelte Assad wie einen Paria. Anfang 2012 unterstützte sogar die Hamas selbst die Rebellen, die gegen das syrische Regime kämpften, trotz der langjährigen Unterstützung aus Damaskus. Nachdem Assad mit russischer und iranischer Hilfe das Nötige getan hatte, um seine Regierung zu stabilisieren und alle Hoffnungen auf einen Umsturz auszulöschen, sagten alle: „Hoppla, ist doch egal.“ Im Mai nahm die Arabische Liga Syrien wieder in ihre Reihen auf, und einzelne Länder nahmen wieder diplomatische Beziehungen auf. Mitglieder der Hamas besuchten Damaskus Ende letzten Jahres, und einer ihrer Vertreter nannte es einen „glorreichen und wichtigen Tag“, an dem beide Seiten beschlossen, „die Vergangenheit hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu blicken“.
Damit soll nicht gesagt werden, dass die Empörung gegen das Assad-Regime in den frühen 2010er Jahren nicht echt war. Aber es gibt eine psychologische Geschichte, die wir hier erzählen können, in der Menschen wütend werden, wenn es nützlich ist. Wenn jemand, der ungefähr so groß ist wie Sie, zu Ihnen kommt und Sie ohrfeigt, werden Sie vielleicht wütend und schlagen zurück. Wenn er ein Profiboxer ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie es besser wissen, als überhaupt wütend zu werden. Wut setzt sowohl einen Groll als auch die Hoffnung voraus, dass Sie etwas unternehmen können, um Ihre Situation zum Besseren zu wenden. Wenn es keine Hoffnung gibt, entsteht sie entweder nie oder löst sich auf.
Unter diesem Gesichtspunkt nährt sich der Antisemitismus der Westler und der Araber gegenseitig. Die Palästinenser wissen, dass sie nur aufgrund allgemein akzeptierter Menschenrechtsnormen weiterkämpfen können. Linke in den USA und in Europa legen an Israel höhere Maßstäbe an als an andere Länder. Das gibt den Palästinensern noch mehr Hoffnung auf einen Sieg, und ihr Widerstand ruft weitere israelische Reaktionen hervor, was die Liberalen noch mehr aufregt. Dieser Kreislauf erklärt, warum von den internationalen Institutionen so viel Hass auf Israel ausgeht.
Die Unehrlichkeit der Position des linearen Modells
Insgesamt denkt der Author, dass wir uns derzeit in einer Welt des logarithmischen Modells befinden, was bedeutet, dass Israel einfach weiter Terroristen töten und versuchen sollte, die Hamas zu zerstören, da der Hass unter den Palästinensern nur geringfügig zunehmen wird. Dieser Krieg wird wahrscheinlich damit enden, dass die Palästinenser Israel noch ein bisschen mehr hassen als zuvor, aber ihre Fähigkeit, dem jüdischen Staat zu schaden, noch stärker eingeschränkt wird, was zu einem Nettogewinn an israelischer Sicherheit führt. Das wird uns nicht zu einer Zwei-Staaten-Lösung führen, aber das ist ohnehin unmöglich, weil der palästinensische Hass auf Israel hauptsächlich auf Religion und historischen Missständen beruht, die nicht aus dem Gedächtnis gelöscht werden können.
Langfristig besteht seiner Meinung nach eine gute Chance, dass Israel den Konflikt beenden kann, indem es den palästinensischen Willen bricht, was eine ständige Brutalität gegenüber dem Gazastreifen und die Einsicht erfordert, dass die palästinensische Sache hoffnungslos ist, da jede Generation von Israelis kämpferischer ist als die vorherige. Das könnte sogar in diesem Krieg geschehen, wenn Israel brutal genug vorgeht, aber der internationale Druck, vor allem der amerikanische, wird die Dinge wahrscheinlich stoppen, bevor es so weit kommt.
Eine Sache, die der Author bei denjenigen, die das lineare Modell der Anti-Israel-Stimmung übernehmen, seltsam findet, ist, dass sie nie zu dem Schluss zu kommen scheinen, dass die Dinge zu weit gegangen sind und dass der palästinensische Hass sein Maximum erreicht hat. Wir befinden uns noch nicht einmal in den ersten zwei Monaten des Krieges, und Israel hat bereits mehr Palästinenser getötet als in jedem anderen Konflikt zwischen den beiden Seiten in den letzten Jahrzehnten zusammengenommen, während etwa die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens vertrieben wurde. Doch die Leute, die dachten, ein Krieg wie dieser würde den Hass der Palästinenser auf Israel verstärken, haben nie gesagt: „Jetzt, wo ihr das angefangen habt, solltet ihr es auch zu Ende bringen, denn sie werden euch für immer hassen.“ Unabhängig davon, was in der Vergangenheit geschehen ist, glauben sie, dass mehr Unterdrückung oder Tötung den palästinensischen Widerstand zwangsläufig und vermutlich unbegrenzt verstärkt. Wenn es noch einen Gazaner gäbe, wäre er wohl so voller Wut, dass er an einem Herzinfarkt sterben würde, bevor er Israels Sicherheit gefährden könnte.
Seiner Meinung nach ist das Argument, Israel könne sich nicht durch Töten zum Sieg durchringen, eine Taktik in der Debatte. Die Palästina-Befürworter können sehen, dass Streitigkeiten in der ganzen Welt oft mit Gewalt beigelegt werden. Wenn sie sagen: „Israel kann mit militärischen Mitteln allein nicht gewinnen“, dann sagen sie in Wirklichkeit: „Wir wollen nicht, dass sie es tun“, weil sie glauben, dass es sich nicht lohnt. Dennoch haben sie das Bedürfnis, an das Eigeninteresse der Israelis zu appellieren und Argumente vorzubringen, die für Westler, die Israel unterstützen und denen die Palästinenser nicht so wichtig sind, überzeugend sind. Sie überzeugen sich natürlich auch selbst davon und lassen beiseite, was sie vermutlich über Xinjiang, die russischen Erfahrungen in Tschetschenien, den syrischen Bürgerkrieg und zahllose andere Konflikte wissen, die dadurch beigelegt wurden, dass die stärkere Seite dem Feind einfach ihren Willen aufzwang.
Das Problem bei der Behinderung der israelischen Kriegsanstrengungen durch Berufung auf Menschenrechtsnormen besteht darin, dass dadurch lediglich sichergestellt wird, dass der Konflikt auf unbestimmte Zeit in die Zukunft fortgesetzt wird. Ist den Palästinensern im Moment gut gedient? Würde es ihnen gut tun, weitere 75 Jahre unter Besatzung zu leben? So wie der Author es sieht, muss es, wenn Israel überleben will, irgendwann zu einer Trennung zwischen den beiden Seiten kommen, und es wäre besser, wenn dies jetzt als später geschieht.
Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Japan und Deutschland die Regierungen zerstört und die politische Ideologie, auf die sich das vorherige Regime in beiden Ländern gestützt hatte, ausgelöscht. Beiden Völkern ging es am Ende besser. Ich denke, die nächste Generation der Uiguren wird zu den loyalsten Mitgliedern der Kommunistischen Partei Chinas gehören. Dies ist ein weniger hoffnungsvolles Beispiel, da der chinesische Totalitarismus im Gegensatz zur liberalen Demokratie schlecht ist. Aber es zeigt, dass sich die Menschen, wenn sie keine andere Wahl haben, an ihre neue Realität anpassen.
Im Moment ist es schwer vorstellbar, dass die Palästinenser ihre politischen Träume aufgeben. Aber die Vorstellung, dass Japan zu einer pazifistischen Gesellschaft werden würde, die sich mit der Herstellung von Elektronik und dem Anschauen von Animes begnügt und auf alle geopolitischen Ambitionen verzichtet, muss Anfang 1945 ebenso unwahrscheinlich erschienen sein. Was den Zweiten Weltkrieg beendete, waren nicht die beiden von den USA abgeworfenen Atombomben, denn Japan war immer noch in der Lage, weiterzukämpfen. Es war das Wissen, dass ein dritter, ein vierter und ein fünfter Atombombenabwurf folgen würden, wenn Japan nicht kapitulierte. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, Israel mit 100-prozentiger Sicherheit zu garantieren, dass es nicht aufhören würde, bis die Hamas zerstört ist, würde der palästinensische Widerstand nach Meinung des Authors nachlassen. So wie die Dinge stehen, besteht immer noch die Hoffnung, dass der westliche Druck Israel schließlich dazu zwingen wird, vor einem Regimewechsel in Gaza Halt zu machen. In diesem Fall würden wir uns einfach in der gleichen Situation wiederfinden wie vor dem 7. Oktober.
Japan hatte bereits einen Staat im Gegensatz zu den Palästinensern, so dass in diesem Fall das Weitermachen bedeutet, dass man versucht, die Menschen im Gazastreifen zu Flüchtlingen zu machen, in vielen Fällen natürlich nicht zum ersten Mal. Das wird eine oder zwei Generationen lang hart sein, aber schließlich zu einem humaneren Ergebnis für alle Beteiligten führen. Im Moment scheinen sogar westliche Länder über die Idee des Bevölkerungstransfers empört zu sein. Man könnte sich fragen, warum wir es in allen anderen Konflikten auf der Welt für eine selbstverständlich gute Sache halten, Zivilisten aus Kriegsgebieten herauszuholen. Das Besondere an diesem Konflikt ist die Verbundenheit, die Araber und Westler mit der Sache Palästinas empfinden. Aber es ist eine böse Sache, bei der der Judenhass eindeutig wichtiger ist als die Verbesserung der Lebensbedingungen der eigenen Bevölkerung.
Solange die Hoffnung auf eine Zwei-Staaten-Lösung besteht, steht die Idee, die palästinensische Bevölkerung in der Region zu reduzieren, im Widerspruch zu größeren politischen Zielen. Die Bewohner des Gazastreifens selbst, die von internationaler Wohltätigkeit leben und als Krieger romantisiert werden, verspüren keine Dringlichkeit, ihre Führer aufzufordern, sie gehen zu lassen, oder zu verlangen, dass der Rest der Welt sie aufnimmt. Das Ende der palästinensischen Sache würde die terroristische Bedrohung verringern, die mit der Aufnahme von Menschen aus dem Gazastreifen als Flüchtlingen verbunden ist, und andere Länder dazu veranlassen, sie möglicherweise besser aufzunehmen.
Der Autor glaubt, dass wir irgendwann an einen Punkt gelangen können, an dem die Räumung des Gazastreifens sowohl innerhalb als auch außerhalb der Region als realistische Option angesehen wird. Aber dazu muss Israel erst einmal alle Hoffnungen auf eine palästinensische Staatlichkeit auslöschen. Die USA können hier hilfreich sein, indem sie Israel weiterhin unterstützen, es nicht aus humanitären Gründen unter Druck setzen und versuchen, andere Nationen dazu zu bewegen, Palästinenser als Flüchtlinge aufzunehmen.