Putin ist ein Monster, mindestens. Der Widergänger Hitlers. Der Böse, der die Krim annektiert hat. Oh mein Gott, wir werden alle störben!!!11!!!
Jedenfalls wenn man Politikum glaubt, einem angeblichen Meinungsmagazin in WDR5. Wie man ihn „zur Räson bringen“ könne. Man brauche mehr Sanktionen. Immerhin, die Sanktionen würden was nützen, er würde mit „dem Westen“ noch reden. Was stellen sich diese Redakteure eigentlich vor? Was denken sich diese Vögel eigentlich, wie die USA regieren würde, wenn Putin einen Raketenschild in Mexiko aufbauen würde? Würde man dann auch – ob des verständlichen Ärgers – Sanktionen gegen die USA fordern? Wie blöd kann man eigentlich sein?
Krieg in Syrien, natürlich war das auch der Putin. Der und der noch viel böserere Assad bombardieren arme Kinder in Alleppo in Staub und Asche. Die USA und ihre Alliierten befreien gerade Mossul, natürlich auch mit Bomben, natürlich geht auch da alles in Schutt und Asche, die Kinder leiden ganz genauso. Alle geben sie vor, gegen die Halsabschneider des IS zu sein. Mein Gott, was kotzt mich diese Doppelzüngigkeit an. Entweder ich bin gegen Bomben, das muss ich das immer sein, oder ich bin dafür, dann kann ich mich nicht beschweren, wenn die anderen auch bomben. Die Kinder sterben, egal wer die Bomben wirft.
Einen Hoffungsschimmer gab es, gegen CETA, ein vorgebliches Freihandelsabkommen, das aber die Demokratie aushebelt. Unser Verfassungsgericht hat Ausstiegsklauseln eingeurteilt – an dieser Stelle einmal ein dickes Danke an K.A. Schachtschneider, ohne dessen Vorarbeit mit den vielen Klagen gegen Europa das Urteil nie und nimmer hätte gefällt werden können – aber die Wallonen haben per Parlament einfach mal NEIN gesagt. Nun wird man Druck machen, macht man auch schon, und versuchen, die Wallonen zum Ja zu zwingen. Womöglich halten sie dem Druck aber Stand. Die Gazetten, die hier zu Lande Zeitungen oder Radio genannt werden, zetern ob der Blamage, die der EU drohe. Man labert von „zuviel“ Demokratie. Bah, wat sind die ekelhaft und fies.
Dritter und letzter Auftritt von Trump und Clinton im Wahlkampf der USA im TV. Clinton habe gewonnen, Trump habe sich geweigert, das Ergebnis der Wahl anzuerkennen. Wer sich erinnert, wie George W. Bush ins Amt kam, der ahnt warum das im vorhinein auch eine blöde Idee wäre. Das spielte aber in der Berichterstattung keine Rolle. Clinton habe turmhoch gewonnen. Sie vergessen, das es nicht die Zeitungen sind, die an der Urne das Kreuz machen werden. Sie vergessen, das es vor allem keine deutschen Redakteure sind, die da zu wählen haben. Aufgerufen zur Wahl sind Amerikaner, die sich dafür haben registrieren lassen. Sonst keiner. Und unter uns: was mit Clinton kommt, kann man sich an 2 Fingern abzählen. Sie ist für nukleare Erstschläge, damit ist das Thema bereits erledigt. In einem Atomkrieg kann man nicht gewinnen, niemand kann das. Statt DAS zu thematisieren geht es darum, wer mit wem wann gevögelt hat oder gern gevögelt hätte. Soviel Verkommenheit, soviel widerliches, soviel Doppelstandard, das geht echt auf keine Kuhhaut.
Ein sog. Reichsbürger soll einen Polizisten erschossen haben. Motive werden erst gar nicht hinterfragt. Auch nicht, wie der Mann auf die Idee kam, Reichsbürger zu sein (was wir ja alle irgendwie sind, denn das deutsche Reich ist zwar handlungsunfähig aufgrund fehlender Organe, aber eben nicht aufgelöst, sagt das Bundesverfassungsgericht), überhaupt stülpt man da einfach den Alu-Hut drüber und fertig ist. Krude Thesen, so nennen das die Gazetten. Nur einen echten Friedensvertrag haben wir nicht, allenfalls einen billigen Ersatz namens 2+4 Vertrag. Feindstaat ausweislich Uno-Klausel sind wir (und die Japaner) noch immer und wir zahlen noch für die Besatzung. Egal.
Das Glotzophon brachte einen zweifelhaften Plot namens „Terror“ als Film in die heimischen Wohnstuben. Anschließend gab es eine „Gerichtsverhandlung“ und der geneigte Zuseher sollte als eine Art Schöffe sein Urteil abgeben. Der Plot sah vor, dass ein Bundeswehrsoldat entgegen Befehl ein Flugzeug abgeschossen habe, das andernfalls vom bösen Entführer direkt in die Allianz-Arena gesteuert worden wäre. Mal davon ab, dass ich solche Plots für ekelerregend halte, weil billig auf 9/11 abzielend. Wir haben dafür Gesetze. Eines davon wurde vor dem Verfassungsgericht verhandelt, demnach darf kein Pilot der Bundeswehr gezwungen werden, sowas zu tun. Man darf ihn nicht zwingen. Freiwillig darf der das. Sogar gegen seinen Befehl. Von daher war der gesamte Rest schon ein Griff ins Klo, weil Thema verfehlt, setzen, 6. Passierte das wirklich darf der Staat mit gutem Grund nicht abwägen, ob das Leben von 160 plus X wertvoller oder weniger viel Wert ist als das Leben von 70.000 plus X. Schießt aber ein Pilot so ein Flugzeug wider Befehl ab, ist das kein Mord, sondern Totschlag oder erweiterte Notlage. Das gesamte Ding also völlig abwägig. So macht man Stimmung. Furchtbar.
Sonst war ruhig.