Gerade nach der Affaire Böhmermann liest man mal wieder so durch das Internet.
Hier mal ein paar Schlagzeilen:
„Der gewöhnliche Rassismus“, http://www.ossietzky.net/8-2016&textfile=3474
„Europas Rechtswende“, http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59353
„Die dumme Islam-Debatte der AfD“, http://www.geolitico.de/2016/04/27/die-dumme-islam-debatte-der-afd/
Das ist unverständlich. Keine fünf Monate vorher stelle man einen Linksruck in der CDU bzw. in Deutschland fest. Zum Beipiel hier: http://www.theeuropean.de/hans-olaf-henkel/10609-veraenderungen-in-der-parteienlandschaft
Was denn jetzt? Links oder Rechts?
Was man allerdings feststellen kann ist ein Loslösen der SPD von den Interessen der Arbeiterschaft, den man durchaus als Rechtsruck bezeichnen kann. Aus genau dem Grund laufen der SPD die Wähler weg. Wer das nicht nachvollziehen kann, der denke an die Senkungs des Spitzensteuersatzes von 53 % unter Kohl auf 42 % seit 2005, der Kanzler hieß damals Schröder und war von der SPD. Oder an Hatz IV. Oder Senkung der Renten.
Die CDU ist also nicht nach links gerückt, sondern die SPD nach rechts.
Nun haben wir eine Hatespeech Debatte und gleichzeitig eine Behauptung von Rassismus. Jetzt hab ich mich bemüht herauszufinden, was denn Hatespeech sei. Man muss ja wissen, was man verfolgt, sonst kann man es nicht verfolgen.
Definition Fehlanzeige. Netz gegen Nazis schreibt, man könne das Phänomen nicht definieren und damit nur schwer packen. Zudem zeige es sich in jedem Land anders. http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/wie-erkenne-ich-hate-speech-10308
Dabei ist es relativ einfach, sogar nach deren Definition. Man nehme irgendeine Gruppe undweise ihr eine negativ belegte Eigenschaft zu. Dann behaupte man das immer wieder und fertig ist.
Beispiele für echten Hatespeech. Arbeitslose (Gruppe) sind faul (neg. Eigenschaft).
„Kollektiver Freizeitpark“ lt. Kohl, http://www.spiegel.de/fotostrecke/arbeitslosen-bashing-auf-sie-mit-gebruell-fotostrecke-71536-3.html
„Kein Recht auf Faulheit“ lt. Schröder, http://www.spiegel.de/fotostrecke/arbeitslosen-bashing-auf-sie-mit-gebruell-fotostrecke-71536-4.html
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ findet Müntefering, http://www.zeit.de/online/2006/20/Schreiner
Das ist echtet Rassismus und echter Hatespeech.
Gerade, was die Arbeitslosen und die Bezieher des euphemistisch so genannten Arbeitslosengeld II betrifft:
Wenn wir von einer jährlichen Produktivitätssteigerung von lediglich 1% ausgehen, dann erzeugen wir mit derselben Anzahl Menschen im Jahr 2016 3,993 Mal soviel an Gütern und Dienstleitsungen wie im Jahr 1970. Wenn die Menschen aber nicht viermal so viele Autos, viermal so viele Hosen und viermal so viele Schnitzel kaufen, was dann? Wenn die Menschen noch genausoviel Güter und Dienstleistungen kaufen wie 1970, dann brauchen wir zu deren Erzeugung nur noch 25 Menschen und haben für 75 Menschen keine Arbeit mehr.
Das ist Mathematik.
Von irgendetwas müssen diese 75 Menschen aber auch leben. Und ihre Kinder, die sie vielleicht haben.
Dort liegt die Crux.
Diese Menschen beziehen jetzt Arbeitslosengeld II. Das bedeutet, dass sie sich nicht einmal mehr soviele Güter und Dienstleistungen kaufen können wie 1970.
Auf die Idee, die Arbeitszeiten zu senken, die Arbeit, die da ist, gleichmäßig zu verteilen, ist offenbar noch niemand gekommen. Ja, Kommunnen lassen sogar ihre Schulen von sogenannten 1€-Jobbern streichen und vernichten damit noch Arbeitsplätze im Handwerk. Oder zahlen ihre Rechnungen nicht oder so spät, so dass Handwerksbetriebe in die Insolvenz gehen.
Ja, es ist leicht, auf die fauelen Arbeitslosen zu schimpfen.
Dass bei jedem Kauf 40% des Preises als Zins für Menschen weggeht, die dies als leistungsloses Einkommen bekommen, wird vergessen. Diese Menschen sind ja auch clever. Die Arbeitslosen sind ja nur faul.
Mir wird übel!
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Hier im Blog bitte nicht kotzen ;o)
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So ist es. Danke, osthollandia für diese klare Analyse!
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