Erstmal fange ich damit an, was der Mehrwert ist.
Karl Marx definiert ihn in seiner „Arbeitswerttheorie“ als den Unterschied zwischen dem (Verkaufs-)Wert einer Ware und der Summe aus
1. kostanten Kosten (Rohmaterial, Hilfsstoffe, Gemeinkosten u.a.), also alles was man kaufen und mieten muss, um irgendwas herzustellen
und
2. den variablen Kosten, der den Wert der zur Herstellung notwendigen Arbeitskraft entspricht, also das, was der Arbeiter / Angestellte als Lohn bekommt
Wenn also ein Ding für 50 € verkauft werden kann, die konstanten Kosten bei 13,50 € liegen und die Lohnkosten 12,50 €, dann liegt der Mehrwert bei 24 €. Moderne Betriebswirte nennen diesen Posten nicht Mehrwert sondern Gewinn.
Aus diesem Mehrwert wird der Unternehmerlohn gezahlt, ebenso die Zinsen für etwaige Investitionen, zudem werden Rücklagen gebildet.
Nach Marx ist die Aneignung des Mehrwertes durch den Arbeitgeber Ausbeutung, da der Arbeiter diesen Wert schafft, aber nicht daran beteiligt wird. Moderne Definitionen von Ausbeutung deuten dies um zu rücksichtsloser Ausnutzung von Notlagen aber die Marx’sche Definition ist da deutlich ehrlicher.