Ich habe in meinem Blog schon erklärt, was Geld eigentlich ist, und man es herstellt, und das all die schönen Theorien vieles sind, nur nicht in der Nähe der Realität.
Siehe
https://osthollandia.wordpress.com/2015/01/15/was-geld-sein-sollte-und-was-geld-ist/
https://osthollandia.wordpress.com/2017/08/22/geldschoepfung-ist-beschiss/
https://osthollandia.wordpress.com/2015/01/24/inflation/
https://osthollandia.wordpress.com/2015/01/23/des-draghis-bazooka/
https://osthollandia.wordpress.com/2015/02/27/schuldenkrise-mal-wieder/
Wenn dieses umfassende und ausführlich gelehrte Theorem des Geldes nicht stichhaltig ist, wenn trotz zahlreicher theoretischer Nachweise und vor allem durch die Realität bewiesen ist, dass es nicht stimmen kann, stellt sich die Frage, warum man trotzdem krampfhaft festhält, warum man es trotzdem lehrt. Was ist es?
Es kann sich eigentlich nur um eine geheime Staatsreligion handeln. Die Begründung ist einfach: Schuldgeld funktioniert nur, wenn alle daran glauben.
Alle Theorien zur Wirtschaftswissenschaft basieren auf dem Irrtum, dass man alle Dinge im Leben und auf der Welt berechnen kann, in Geld messen kann. Gefühle kann man aber nicht berechnen, und hier liegt ein großes Problem, nämlich die Geldgier. Geldgier ist eine irrationale Leidenschaft, hat also mit der Ratio, der Vernunft, nichts zu tun. Die berechnende Logik ist aber die Grundlage der Wirtschaftswissenschaften und damit unseres Geldes.
Die Geldwirtschaft, insbesondere die Geldmärkte, beruhen auf der unbedingten Geldgier. Eine Ableitung von Gesetzmäßigkeiten kann also nicht funktionieren, weil sich Gefühle und Leidenschaften nicht berechnen lassen.
Es muss also eine Staatsreligion sein, einen anderen Schluss kann man nicht ziehen. Das gesamte Verhalten lässt darauf schließen, wer den Zinseszins in Frage stellt wird wie ein Ketzer behandelt, ein Aussätziger. Wer heute versucht, ohne Geld zu leben, der hat die gleichen Probleme wie Menschen, die im Mittelalter exkommuniziert wurden. Alternativen werden nicht zugelassen.
Ebenso gibt es in der Sprache bezeichnende Wörter, die ein religiöses Motiv nahelegen. Da gibt es Steuersünder und Schuldensünder, Gläubiger, Heilsökonomen und allerlei mehr, allen gemeinsam ist der Gott Mammon. Geld ist Gott, die Banker sind die Priester, die Ökonomen sind die Theologen. Geld macht allein selig, Geld macht glücklich, um an Geld zu kommen ist quasi alles erlaubt. Die irrationale Geldgier ist Macher und Motor der heutigen Wirtschaft, Bescheidenheit hat ausgedient.
Wer viel Geld hat, der ist ein Idol, ein Star, wer wenig oder keins hat, der ist nichts wert. Der Mensch wird gemessen an der Dicke seines Bankkontos, nicht an seinen guten oder schlechten Taten, nicht an dem, was er sagt, nur an seinem Verdienst. Dies führt zu verheerenden Auswüchsen, da werden Organe gehandelt, Kinder nach Wunsch fabriziert, Kinder gehandelt, Menschen gemordet, Menschen in den Selbstmord getrieben, Kriege werden geführt – all das im Auftrag des Geldes, versteckt hinter vorgeschobenen Begründungen.
Wenn das stimmt, und Geld = Gott ist, so muss man sich die Heilsversprechen durch den Besitz von Geld ansehen. Diese Versprechen und Verheißungen sind ebenso umfangreich wie die Heilsversprechen der früheren Religionen. Der alte Gott gab Leben, auch ewiges, Gott gab Schönheit, Gesundheit, Freunde, Familie, Glück. Gott war Schöpfer und Herr über alle Welt, die Menschen dienten ihm und waren unter seinem Himmel vereint.
Die Segnungen von Geld sind ebenso umfassend; mit Geld kann man quasi alles kaufen, Freunde, Gesundheit, Schönheit. Allerdings mit einem Haken: waren die Menschen früher aneinander interessiert, ist das heute anders. Die unbedingte Geldgier lässt die Menschen dieses Geld einander abjagen, weil mehr eben besser ist.
Sind die Freunde aber nur gekauft, verliert man sie mit dem Verlust von Geld. Das gleiche gilt für gekaufte Liebe, auch diese kann nicht beständig sein. Die Freunde sind in Wahrheit nicht die Freunde des Menschen, des Geld besitzenden Menschen, sondern vielmehr die Freunde seines Besitzes, nämlich des Geldes. Ändert sich der Besitzer, wandern die Freunde zum neuen Besitzer. Kommerzielle Freundschaft hat also keinen emotionalen Bezug zum Menschen, sondern nur einen zum Kommerz, also zum Geld.
Gekaufte Gesundheit ist so eine Sache, da auch die Ärzte dem Geld verpflichtet sind, werden sie ihre eigenen Vermögen zu mehren suchen. Ein chronisch Kranker ist ein toller Patient, weil er regelmäßig den Arzt konsultieren und daher Gebühren bzw. Rechnungen bezahlen muss. Wer aber ernsthaft krank ist, der kann mit viel Geld die besten Ärzte für die Lebensverlängerung bezahlen.
Der Tod hat in der Religion des Geldes keinen Platz, da ein Toter weder konsumiert und damit Geld zu anderen bringt, noch verdient er an seinem Tod Geld. Damit hat der Tod ausgedient, ist nicht länger Bestandteil des Lebens, nicht mehr Erlösung von Krankheit, nicht mehr Übergang in die neue Welt, denn das Geld kennt kein Leben nach dem Tod. Als Folge ist er unerwünscht, wird verdrängt und ausgegrenzt.
Die Schönheit des Menschen orientiert sich in dieser Religion nicht mehr am gegebenen, sondern am künstlich möglichen. Weil der Tod am besten nicht stattfindet, muss jedes Zeichen seines unaufhaltsamen Näherrückens erbarmungslos ausgemerzt werden. Der schöne Mensch ist jung, vital und hat Geld. Gepflegt ist nur, was gekauft ist, wertvoll ebenfalls, ein natürlich schöner Busen ist nicht mehr schön genug. Da wird an Nasen korrigiert, Lippen zu Schlauchbooten umgeformt, Fett abgesaugt, Falten unterspritzt – man kann es sich einfach nicht vorstellen. Die schöne Frau hat in jedem Fall geschminkt zu sein, schon weil man damit Geld verdienen kann. Das Ganze wird verpackt in möglichst unrealistische Ideale, normale, gesunde Gegebenheiten werden zu Schönheitsmankos umdefiniert, weil man damit Geld verdienen kann. Hier sei nur mal der Irrsinn mit der sog. Orangenhaut erwähnt, die weggerubbelt, gecremt, gelasert usw. werden soll, dabei aber eine biologische Notwendigkeit ist. Das Bindegewebe der Frau ist darauf ausgelegt dehnbar und elastisch zu sein, anders wären Schwangerschaften nicht möglich.
Freundschaft, Gesundheit und Schönheit – hohle Phrasen mit falschen Definitionen.
Der Wert des Menschen kann beziffert werden. Weil absolut alles berechenbar ist, kann man eben auch den Wert des Menschen berechnen. Selbstverständlich nimmt man hier als Basis seine wirtschaftliche Stärke, also das was er bei Weiterleben noch hätte Verdienen können. Als Nennwert für einen Menschen können die „Schadenersatzzahlungen“ bei Tötungen z.B. bei Flugzeugabstürzen oder „Kollateralschäden“ bei Kriegseinsatz genommen werden. Ein Afghanischer Familienvater ist demnach 200 US-Dollar wert. Unerträglich!
Dazu auch: Jörn Klare „Was ich Wert bin. Eine Pressemitteilung“, Information über das Buch http://www.suhrkamp.de/buecher/was_bin_ich_wert_eine_preisermittlung-joern_klare_46168.html am 28.02.2013
Der Mensch gilt dem Menschen nichts, wenn er an das Geld glaubt. Geld ist das, was die Bibel als „der Antichrist“ oder „die Hure Babylon“ bezeichnet.
In den Schulen wird Unfug gelehrt, in den Nachrichten Lügen als Wahrheit propagiert, der Mensch konsequent der Familie entfremdet und kommerzialisiert, seine Arbeitskraft unter Wert verhökert weil Geiz so geil ist, Nächstenliebe durch Geldgier ersetzt, Gott durch Geld ersetzt und es stellt sich die Frage: wem nutzt es?
- dem Arbeitnehmer? Nein, denn er wird ausgebeutet, ist ein Kostenfaktor, im besten Fall noch Konsument.
- der Natur? Nein, denn sie wird geplündert und zerstört.
- dem Bauern? Nein, er wird ebenfalls ausgebeutet und geplündert. Er mutiert vom Kenner und Bewahrer der Natur zu ihrem ärgsten Feind, sprüht Gift, quält Tiere in nie da gewesenem Ausmaß.
- den Kindern? Denen gibt man alle möglichen Rechte, nur das Recht auf Liebe und Erziehung durch seine Eltern nicht. Damit entfällt das Wesentlichste von allen Menschenrechten, denn Kinder können ohne Liebe nicht wachsen und gedeihen, ja nicht einmal leben
- den Unternehmern? Nein, auch die nicht, wer Verantwortungsvoll und menschlich eine Unternehmung leiten will, wird aktiv daran gehindert.
- die Bankbesitzer? Ja. Sie sind die einzigen, die beim Spiel mit Zins und Zinseszins verdienen. Schon heute gibt es 13 mal mehr Schulden (und Guthaben) als Güter und Produkte, und diese Guthaben gehören den Banken bzw. ihren Besitzern.
Diese gesamte Religion nutzt also ausschließlich den Herren über das Geld etwas, Menschen, die ärmere Menschen als Unrat betrachten, für die Gier die höchste Tugend ist. Eine winzige Gruppe Menschen, die nicht bereit ist, auch nur ein bisschen zu teilen, die statt dessen Regierungen erpressen, Menschen ausbeuten, Staaten in Kriege stürzen. Sie wollen, dass ihnen die ganze Welt gehört, plus 5%. Letztlich sind auch die Abschaffung der Demokratie in Europa durch den ESM, die Vorbereitung der Kriege in Syrien und Iran auf diese Gegebenheiten zurück zu führen.
Geld ist aber nicht Gott!
Nochmal der Hinweis: am Dienstag, 31.10.2017 um 20.00 Uhr werde ich mit Klaus Jäger diese Fragestellung, nämlich ob es sich um eine Religion handelt oder nicht – ich kann mich ja auch irren – diskutieren. Herr Jäger ist ein in christlicher Religion unglaublich bewanderter Mensch und ich bin sehr gespannt, wie er das einschätzt.
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