Infektionsschutz- oder Ermächtigungsgesetz?

Laut bimmelt sie, die Totenglocke der Demokratie. Aber es hört sie trotzdem keiner, man hält sich lieber die Ohren zu.

Zwei Wochen sitze ich nun schon im Heimat-Knast, im Home-Office, wie das euphemistisch heißt. Eingesperrt, mehr oder weniger, mit meinem Mann. Dem Herrn sei es gepriesen, mein Mann ist ein guter Mann, ohne den hätte ich längst einen Lagerkoller.

So sieht der Tag aus: aufstehen, anmelden am Rechner, arbeiten, Rechner runter fahren, anmelden am anderen Rechner. Schlafen gehen. Zwischen durch spülen in der Mittagspause, abends dann vielleicht Skype und Twitter – oder Bibel-Stunde auf Youtube. Das Königlich Bayrische Amtsgericht ist schon zu Ende geguckt.

Die Nachrichten bieten überhaupt gar nichts zur Erbauung, und mir fehlen die sozialen Kontakte. Ich möchte gerne Essen gehen. Ich will meine Kollegen sehen, denn einer ist krank, und ich weiß nichts von ihm. Jemand soll mich in den Arm nehmen und mich trösten, der weiß, welche guten Seiten der Kollege hat und wie sehr ich mich nun fürchte.

Ein anderer Kollege kämpft mit dem Krebs, gleich an zwei Fronten. Ich hatte ja selber Krebs, aber vor vielen Jahren. Aber das sind furchtbare Nachrichten, und ich tue mich schwer mit dem Verarbeiten. Mein Mann kennt den Krebs nicht und ist zudem zu fatalistisch eingestellt, als dass er verstehen könnte, was ich knabber. Zum Glück habe ich aber noch einen Kollegen, der kennt den Krebs, versteht meine Not und meine Emotionen und kann das rational einordnen. Ich bin verständig genug, diese Einordnung anzunehmen, gleichzeitig versteht er, dass auch er Mitgefühl zeigen muss, damit wir unseren Kollegen gemeinsam wirksam unterstützen können.

Und nun der nächste Einschlag: grad heute wurde ein sog. Infektionsschutz-Gesetz beschlossen, dass die Grundrechte Geschichte sind. Der Gesundheitsminister darf alles, wir die Schnauze halten. Föderalismus? Egal! Das Parlament hat sich damit entmachtet, um das mal ganz klar zu sagen. Es hat schon lange kaum noch was zu melden, jetzt ist es komplett überflüssig – und der Bundesrat gleich mit. Die alte Version war schon krass, die neue – hui…

Alle Gewalt in der Hand des Gesundheitsministers…

Den echten Texten Text, über den heute abgestimmt wurde, findet man nix, nur irgendwas bei RTL (https://www.rtl.de/cms/neues-infektionsschutz-gesetz-so-profitieren-eltern-und-krankenhaeuser-4510833.html, abgerufen am 25.03.2020)

Irgendwelche Kritik? Fehlanzeige, alle melden nix oder die Jubel-Meldung von RTL, das ist absolute Gleichschaltung bei Ausschaltung der Opposition. Auftrag der Medien war mal vollumfängliche Information, machen die aber nicht.

Die Damen und Herren Abgeordneten wollen unbedingt die Verantwortung, die so ein Amt mit sich bringt, los werden, dass sie dem Gesundheitsminister alle Macht und alle Verantwortung geben, völlig unkontrolliert.

Auch die Marktwirtschaft ist damit beendet, es lebe die Planwirtschaft aus dem Genundheitsministerium.

Gott steh uns bei – aber ich befürchte, die unseren und unsere Kirchen haben Gott so sehr gelästert, dass der sich mit dem Grauen abwendet, wie ich die Tagesschau ausschalte.

Über osthollandia

Ich bin die Tochter von Engelbert.
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Eine Antwort zu Infektionsschutz- oder Ermächtigungsgesetz?

  1. Uwe schreibt:

    Ich fühle mit Dir. Und auch ich bin besorgt, sehr besorgt. Nicht wegen des Virus‘.

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