Bei Spiegel hat es schon wieder jemand geschafft, 1+1 zusammen zu zählen und auch noch Zahlen zu recherchieren.
Siehe auch: http://www.spiegel.de/wirtschaft/deutschland-muss-seine-export-manie-aufgeben-kolumne-a-1211807.html
Seit Jahren schreibe ich, das Deutschland unter seinen Verhältnissen lebt, den Binnenmarkt damit zerstört hat, indem die Löhne um 30 % zu niedrig sind, und damit auch die Renten.
Jetzt steht es auch im Spiegel. Anteil Binnenmarkt am BIP gut 53 %. Das ist ein katastrophaler Wert.
Danisch hat auch dazu einen Artikel: http://www.danisch.de/blog/2018/06/08/wie-deutschland-gerade-durch-links-gruen-gender-merkel-gegen-die-wand-faehrt/
Er hat teilweise Recht, es sind gerade mal 15.672.632 Menschen in Deutschland, die das gesamte BIP produzieren und damit auch in die Rentenkasse einzahlen, das ist schon krass wenig. Es kommen noch 124.423 Selbstständige dazu, aber das war’s.
Siehe auch: https://statistik-rente.de/drv/extern/publikationen/aktuelle_statistikbaende/documents/Versicherte_Band_211.pdf, S. 25
Alle anderen Leute sind entweder im Leistungsbezug weil Rentner, Krank, Arbeitslos, Flüchtling, es sind Beamte oder andere mit staatlichem Einkommen (z.B. Ärzte, WDR-Reporter, etc.), oder es sind Privatiers, Hausfrauen oder Kinder ohne eigenes Einkommen.
Die paar Leute zahlen einfach alles, aber der Gender-Krempel ist da wirklich nur ein kleiner Teil, das ist nicht das Hauptding.
Übrigens steht dann auf S. 27, das von den genannten 5.730.208 Frauen sind, also um 30 %, 44.550 Frauen sind tragfähig selbstständig.
Der kaputte Binnenmarkt ist ein Problem, man hat das künstlich geschaffen weil man so wettbewerbsfähig sein wollte, die Sachen sind exportiert und damit weg, was bleibt sind Target-Salden die nie zurückgezahlt werden können.
Früher hätten die anderen Staaten rechtzeitig eingegriffen und die eigenen Währungen gegen die Mark abgewertet, das fiel mit dem Euro weg und unsere Export-Industrie hat das genutzt, um erfolgreich alle anderen zu verdrängen.
Wer jetzt kommt mit „ohh, aber deutsche Produkte sind doch so viel besser“ – äh, nein. Sie sind so viel billiger. Mit der Lohnsenkungsorgie durch Hartz IV hat man die Industrie Innovationsfaul gemacht. Hat es früher gelohnt, eine Papierfaltmaschiene zu entwickeln, um Löhne einzusparen, lohnt das jetzt nicht mehr. Entsprechend ist der Erfindergeist weg. Echte Innovationen gibt es kaum noch.
Und der Binnenmarkt kann nur wachsen, wenn die Leute einkaufen gehen. Das können sie aber nicht. Die guten Bäcker wurden verdrängt von Billig-Bäckern, Neuwagen sind fast nur Dienstwagen oder Kleinwagen, und selbst das Tierwohl-Siegel beim Discounter findet kaum Absatz, weil man sich das einfach nicht leisten kann.
Geiz wäre geil und das fällt uns jetzt auf die Füße.
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