Aber, so ist das wenn man einmal mit dem kritischen Denken angefangen hat und es nicht mehr lassen kann, irgendwie beschleicht mich das Gefühl, das ich mal wieder verarscht werden soll.
Also selber rechnen.
Durchschnittlicher Nettolohn 2017: 1.893,00 € pro Monat
Macht bei 21 Arbeitstagen und 8 Stundentag satte 11,27 € pro Stunde
Siehe auch: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/370558/umfrage/monatliche-nettoloehne-und-gehaelter-je-arbeitnehmer-in-deutschland/, abgerufen am 18.07.2018
Die Lohnstückkosten in der BRD lagen im Jahr 2017 bei 92,5 € pro Stunde.
In diesen Lohnstückkosten enthalten sind die Arbeitgeberbeiträge an den Sozialabgaben, Urlaub, Krankheit, Unfallversicherungen etc. Im allgemeinen rechnet man auf den Bruttolohn nochmal 50 %, dann ist man in etwa bei realistischen Arbeitskosten. Das wichtige dabei ist, das der Arbeitnehmer das alles plus den Unternehmerlohn aka Gewinn des Unternehmens auch noch erwirtschaften muss.
Hier die Lohnstückkosten im internationalen Bereich (Achtung: man erkennt woran der Euro krankt!!): https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2017/03/Bilder/b02-abb03-entwicklung-lohnstueckkosten.html, abgerufen am 18.07.2018
Im Umkehrschluss heißt das, das ein Arbeitnehmer gerade mal 10,4 % dessen überwiesen bekommt, was er an produktiver Arbeit geleistet hat.
Und genau darauf fallen dann noch die indirekten Steuern an.
Hier noch der Link auf das statistische Jahrbuch: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/StatistischesJahrbuch/VGR.pdf?__blob=publicationFile
Pingback: Wohnungsnot und Mietenwahnsinn | osthollandia
Ich habe gelesen, dass die beiden Hauptaktionäre der BMW-Werke jeder pro Jahr 500 Millionen € als Dividende kassieren. Wenn sie davon 25% Steuern zahlen, bleiben ihnen 375 Millionen € , dass heißt, sie könnten *jeden Tag* eine Million € ausgeben. Nur vom Einkommen, nicht vom Vermögen. Natürlich zahlen die Kunden von BMW dieses Geld. Aber die Hartz-IV-Empfänger mit 380€ / Monat werden und als Schmarotzer präsentiert.
Andererseits sind Kindergärtner und Krankenschwestern, Polizisten und Altenpfleger chronisch überlastet und unterbezahlt. Und ein Drittel der Milchbauern haben ihren Betrieb aufgeben müssen, weil wir nicht bereit sind, für die Milch ein paar Cent mehr zu bezahlen.
Ich sehe nur einen weg, solche Missstände zu beenden: Bestimmte Produkte einfach nicht länger kaufen. Ich muss mein Konsumverhalten nochmal überdenken.
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